Dreifacher Einsatz bei der Europameisterschaft in der Schweiz

Nachdem ich mir ja in Val di Sole eine richtige Erkältung eingefangen hatte, setzte ich mit dem Training aus, um nichts zu riskieren und möglichst schnell wieder fit zu werden. Es wurde Mitte der Woche auch immer besser (danke Orthomol Sport) und ich konnte Mittwoch bereits ein lockeres Training auf der Cross Country Strecke absolvieren. Die eingebauten Sprünge lies ich erstmal aus, da ich vor dem Team-Relay am Donnerstag und dem Eliminator Sprint am Freitag nichts riskieren wollte. Dass die Strecke nicht ganz ohne war, zeigte sich leider bei den Deutschen Damen. Adelheid Morath stürzte bereits am Mittwoch und brach sich das Schlüsselbein und Anja Gradl passierte genau das selbe am Freitag. Gute Besserung den beiden!

Als mich kurz vor der Anreise nach Bern der Bundestrainer anrief und fragte, ob ich die Staffel fahren möchte, freute ich mich natürlich riesig. Beim Team-Relay fährt immer eine Dame, ein Junior, ein U23-Fahrer und ein Elitefahrer. Die Strecke war direkt am Berner Bundesplatz  und es waren richtig viele Zuschauer da. Die Runde war ca. 1,8 km lang und musste von jedem Fahrer zweimal gefahren werden. Markus Schulte-Lünzum startete super ins Rennen und konnte zusammen mit Marco Fontana an der Spitze fahren. Auch der Junior Lukas Baum fuhr richtig stark und übergab an mich als Zweiter. Die meisten Nationen liesen die Frauen an dritter Stelle fahren und als unter anderem Jolanda Neff (SUI), Eva Lechner (ITA) und Katerina Nash (CZE) neben mir in den Startboxen standen, wusste ich, dass es schwer werden wird, die Position zu halten. Die erste Runde lief noch gut und ich musste nur Eva Lechner (die Weltcup-Siegerin von Albstadt) vorbeiziehen lassen. In der zweiten Runde gab ich nochmal alles, wurde aber auch noch von den beiden anderen weltklasse Cross Country-Fahrerinnen überholt. Moritz Milatz ging dann als letzter ins Rennen und letztendlich belegten wir den 5. Platz. Gewonnen hat Italien vor der Schweiz und Tschechien. Den vierten Platz belegten die Franzosen.

Am Freitag stand dann schon der Eliminator Sprint auf dem Programm. Hierfür habe ich mir natürlich am meisten vorgenommen und wollte auf jeden Fall in die Top 5 fahren. Die Strecke war wieder am Bundesplatz und lag mir sehr. Pünktlich zum Rennen bekam ich noch von Continental den neuen SpeedKing-Reifen und der ist richtig genial:)

Ich fuhr eine super Quali und konnte hinter Kathrin Stirnemann die zweitschnellste Zeit belegen. Das motivierte mich natürlich:) Im Viertelfinale wusste ich jedoch, dass es schwer wird, da Jenny Rissveds (SWE) in der Quali gestürzt ist, dadurch eine schlechte Zeit hatte und mit mir in den Lauf kam. Auch die Norwegerin, die dabei war, ist sehr stark. Bei den Männern konnte man in den Läufen davor schon sehen, dass es diesmal ein komplett taktisches Rennen ist und sich alles auf den letzten Metern abspielt. Wir starteten zwar noch schnell, aber dann wurde das Tempo rausgenommen und wir fingen an uns zu belagern. Ich fuhr die technischen Passagen vorne, da ich nichts riskieren wollte und fühlte mich super. Als es auf die Zielgerade ging war ich mit Jenny auf gleicher Höhe und die Norwegerin Ingrid Sofie Jacobsen direkt hinter uns. Ich zögerte wohl einen Moment zu lange als Jenny den Sprint anzog und kam dann auch nicht direkt mit richtig Druck weg. Ingrid S. war einen Tick schneller und zog so zusammen mit Jenny ins Halbfinale ein. Ich war richtig traurig und enttäuscht, weil ich unbedingt weiter kommen wollte und an der Qualizeit gesehen habe, wie schnell ich eigentlich auf der Strecke fahren kann…Wahrscheinlich fehlte mir aber auch ein bisschen die Spritzigkeit nach der Erkältung. Das musste ich auf jeden Fall erstmal verdauen…Ich belegte den 9. Platz.


Am Samstag ging’s dann auf den Berner Hausberg, den Gurten. Die Sprünge kamen immer näher und ich hatte schon ein bisschen Respekt davor. Zusammen mit Simon Stiebjahn nahm ich es dann aber in Angriff. Ich fuhr mit kleinem Abstand hinter ihm, um das richtige Tempo und die perfekte Linie zu haben und dann hieß es einfach Augen zu und durch;) Es klappte auf Anhieb und ich fühlte mich auch gleich sicher. Eigentlich hat es dann sogar Spaß gemacht:) Aber eine Überwindung war es schon-danke nochmal Stiebi!!!

Für das XCO-Rennen am Sonntag nahm ich mir dann nicht allzu viel vor, da ich ja bereits zwei Rennen in den Beinen hatte und nach der Erkältung konnte ich auch nicht allzu viel erwarten. Trotzdem kam ich gut ins Rennen und konnte einen schönen Rhythmus fahren. Zum Schluss kam dann sogar der 20. Platz raus:)

Kommendes Wochenende werde ich kein Rennen bestreiten. Der nächste Wettkampf ist dann das Bundesliga-Finale in Saalhausen (6./7.Juli).